Auch wenn es viele Handzeichen in den Kolonien gibt, so stechen die tauronischen Gesten doch auf Grund ihrer Vielfalt und generellen Verständnis in der Bevölkerung deutlich heraus.
Tauronen sind die ungekrönten Champions der Gesten. Ihre Hände, Körper und Gesichter stehen im Gespräch untereinander selten still und manchmal hat man den Eindruck, man könne den Kern einer Unterhaltung auch aus fünfzig Metern Entfernung erfassen, indem man die Gesprächspartner schlichtweg beobachtet.
Generell gilt es als unhöflich, seinem Gegenüber die Handflächen oder Fußflächen zu präsentieren, oder mit ausgestreckten Fingern auf eine Person zu zeigen.
Irritierend für viele Ausländer ist auch, dass Tauronen sich gegenseitig förmlichst anstarren. Es gilt als unhöflich (und unehrlich), während eines Gespräches längere Zeit wegzublicken.
Allgemeine Kommunikation
Im Allgemeinen gilt es als höflich, bei einer Vorstellung jedem Anwesenden (auch Kindern) die Hand zu schütteln.
Ja
Eine langsame Bewegung des Kopfes nach vorne und leicht zur Seite, bei der die Augen häufiger während der Bewegung halb geschlossen werden.
Eine geballte Faust mit ausgestrecktem Daumen (Caprica „gut“) wird hier als Geste für 'ja' verwendet.
Nein
Anstatt den Kopf von links nach rechts zu bewegen, wie es in einem Großteil der Kolonien üblich ist, sieht man häufig Folgendes: Der Kopf wird nach hinten und wieder nach vorne bewegt. Dies geschieht nur einmal, ist jedoch oft von einem Klicklaut mit der Zunge begleitet. Häufig sind diese Bewegungen zu subtil und schnell, sodass man sich als Fremder nicht sicher sein kann, ob überhaupt geantwortet wurde.
Um der Ablehnung mehr Ausdruck zu verleihen, kommt eine gleichzeitig ausgeführte Handgeste zum Einsatz: Eine Hand wird, Handfläche nach unten, mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger gestreckt, gedreht, bis die Handinnenfläche nach oben zeigt.
Komm her
Um jemanden zu sich zu rufen, wird die Hand mit den Fingern und der Handfläche nach unten gewunken, was für viele aussieht, als würde der Sender sich entweder verabschieden, oder den Empfänger zu ein paar Schritten Abstand bewegen wollen.
Ich möchte dir etwas mitteilen
Was willst du/Was meinst du?
Diese Geste wird häufig als 'nein' falsch verstanden: Mit fragendem Blick wird der ein paar Mal von einer Seite zur anderen, ähnlich einem Kopfschütteln, bewegt. Dies bedeutet in der Regel, dass eine vorherige Aussage nicht verstanden wurde und um Wiederholung gebeten wird.
Vielen Dank (vertraulich)
Diese Geste sieht man unter sich besser bekannten Personen, oder wenn der Empfänger eine Respektsperson ist. Nach der Geste für 'ja' legt sich die rechte Hand aufs Herz. Häufig folgt eine verbale Aussage, die aber nicht zwingend erfolgen muss.
Respektsbekundungen
Sehr gut/schön
Handkuss
Beleidigungen
Mountza
Mountza ([ˈmund͡za]) oder faskeloma ([fasˈce̞lo̞ma]) ist eine der ältesten Beleidigungsgesten Taurons. Hierfür werden alle Finger von einer, oder auch beider, der Hände abgespreizt - die Handfläche wird dem Empfänger in einer Vorwärtsbewegung präsentiert. Dies wird oft von dem Ausruf „na par'ta“ („Hier, nimm das!“) oder „na'órse“ („Hier, da hast du es!“) begleitet. Je näher die Ausführung am Gesicht des Empfängers erfolgt, desto bedrohlicher wird sie wahrgenommen. Soll die Nummer 5 signalisiert werden, wird darauf geachtet die Finger nicht zu weit zu spreizen oder dem Empfänger den Handrücken zu präsentieren.
Häufig werden beide Hände zu einer umso beleidigenderen Geste zusammen genommen. Hierfür werden beide Hände einfach hintereinander gelegt oder - um Nachdruck zu verleihen - die zweite nachträglich auf die erste geschlagen.
Verschwinde!
Diese Geste bedeutet, je nach durchgeführter Intensität, meistens etwas im Spektrum on „Ich ignoriere dich!“ bis hin zu „Verpiss dich!“. Sie erfolgt durch die rasche Bewegung beider Hände (Handflächen nach oben), Fingerspitzen aneinandergelegt, sodass eine V-Form entsteht, nach unten grob in Richtung des Genitalbereichs.
Hierfür kann man auch die mountza nutzen. Hierbei wird die Geste förmlichst ins Gesicht des anderen geworfen: Der Arm wird mit geballter Faust ausgestreckt (ähnlich wie man einen Ball wirft) und erst im letzten Moment die Geste gezeigt. Dies geschieht besonders häufig im Straßenverkehr.
Daumen eingeklemmt zwischen Ring- und Mittelfinger, bedeutet „Verpiss dich!“
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