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 +====== 1.Schulsystem ======
 +Das Schulsystem der Zwölf Kolonien ist auf Grund der föderalistischen Staatsform eine Angelegenheit der Kolonien, so dass es eine große Vielfalt von Regelungen gibt. Grundlegende Entscheidungen werden lokal auf der Ebene der Schulbezirke gefällt, so dass selbst innerhalb der einzelnen Bundesstaaten zum Beispiel die Schulstufen von Ort zu Ort unterschiedlich gegliedert sind. Zusätzliche Vielfalt bzw. Komplexität verdankt das koloniale Schulsystem der Tatsache, dass ein sehr umfangreiches Netz privater Einrichtungen neben den staatlichen Schulen besteht.
 +Das Bildungssystem der Zwölf Kolonien ist in drei Abschnitte eingeteilt: Primärbildung, [[ Sekundäre Bildungseinrichtungen |Sekundärbildung ]]  und [[ Tertiäre Bildungseinrichtungen | Tertiärbildung ]] (an Universitäten oder anderen fortführenden Bildungseinrichtungen).
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 +Bei der Vereinigung wurde sich auf das "capricanische Modell" geeinigt, das weitesgehend strikt in allen Kolonien durchgesetzt wird.
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 +=====1.1 Schulpflicht=====
 +Die Regelung der Schulpflicht  ist Sache der einzelnen Kolonien. Hier werden sehr unterschiedliche Regelungen getroffen. 
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 +Unter bestimmten Bedingungen kann der Schulbesuch durch Unschooling (vom Kind geleitetes Lernen) oder Homeschooling (Hausunterricht) ersetzt werden.
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 +=====1.2 Zensuren =====
 +Die Benotung an öffentlichen, staatlichen Schulen ist einheitlich und wird durch Buchstaben angegeben.
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 +  *   A >= 90 % (sehr gut)
 +  *     B >= 80 % (gut)
 +  *     C >= 70 % (befriedigend)
 +  *     D >= 60 % (bestanden)
 +  *     F < 60 % (nicht bestanden)
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 +F bedeutet normalerweise ‚durchgefallen‘. Die Zensuren selbst können mit einem Plus (+) bzw. mit einem Minus (-) weiter differenziert werden. 
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 +===== 1.3 Schulformen =====
 +Im Zuge der Vereinheitlichung des kolonialen Bildungssystemes wurde die vertikale Differenzierung, die auf manchen Kolonien vorhanden war, abgeschafft. Das heißt, dass Schüler in der Sekundärbildung nicht nach ihren Befähigungen in unterschiedliche Schulen eingeteilt werden, sondern im Klassenverbund gegebenenfalls Sonderprogramme durchgeführt werden, um schwache oder lernbehinderte Kinder zu unterstützen, beziehungsweise Hochbegabte weiter zu fördern. Für letztere besteht auch die Möglichkeit, einzelne Klassenstufen zu überspringen.
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 +Unter bestimmten Umständen ist es erlaubt, dass Kinder Heimunterricht erhalten, anstatt eine primäre oder sekundäre Ausbildung an einer öffentlichen oder privaten Einrichtung zu erhalten.
 +Bis auf in wenigen Ausnahmen sind alle tertiären Bildungseinrichtungen mit Kosten für die Studierenden verbunden. Diese können mit Hilfe zahlreicher Stipendien gemindert werden. Sekundärbildung wird aus den Koloniehaushalten subventioniert, nur Privatschulen müssen gezahlt werden.
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 +=====1.4 Schularten=====
 +Die meisten Schüler in den Zwölf Kolonien besuchen staatliche Schulen. Diese werden aus Steuergeldern finanziert, sodass die Eltern kein Schulgeld zahlen müssen. Manche besuchen Privatschulen; für diese muss ein Schulgeld bezahlt werden.
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 +Außerdem gibt es die Option des Homeschooling, also Unterricht zu Hause.  Gründe dafür sind z. B. religiöse Ansichten, besondere Bedürfnisse der Kinder (z. B. mit Behinderung), Probleme in herkömmlichen Schulen (Mobbing, Drogen usw.) oder ein zu langer Schulweg. Es gibt viele Stimmen gegen Homeschooling; diese äußern, dass die Schüler keine sozialen Kompetenzen entwickeln, dass die Lehrer (oft die Eltern) keine hinreichende Ausbildung haben und dass (vor allem bei religiösen Gründen) Extremismus gefördert werden könnte.
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 +===== 1.5 Schuluniformen =====
 +Schuluniformen sind zumeist unüblich. Viele Schulen haben eine Kleiderordnung (dress code), die vorschreibt, welche Art Kleidung in der Schule getragen werden darf und welche nicht. Einige Schulen (vor allem Privatschulen) haben Schuluniformen. Dies soll z. B. die Disziplin an der jeweiligen Schule verbessern und/oder verhindern, dass es zu Neid/ Mobbing oder Konkurrenzkämpfen wegen Markenkleidung kommt. 
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 +===== 1.6 Öffentliche und private Schulen =====
 +Während die staatlichen Schulen in den Kolonien zumeist polytheistisch sind, wird bei den Privatschulen in weltliche und konfessionelle Schulen unterschieden.  Alle drei Gruppen – staatliche Schulen, weltliche Privatschulen und konfessionelle Privatschulen – sind in allen Bereichen des Schulsystems von der Elementary School bis zur Universität vertreten.
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 +Während Privatschulen stets ein Schulgeld (tuition) erheben, ist der Besuch öffentlicher Schulen grundsätzlich kostenlos. Gebühren fallen lediglich an, wenn ein Kind eine öffentliche Schule in einem Schulbezirk besucht, der nicht der Schulbezirk der Wohnadresse ist.
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 +=====1.7 Bedeutung der Schulbezirke=====
 +Entscheidungen, die die Schulstufen von der Elementary School bis zur High School betreffen, werden in den Zwölf Kolonien vor allem in den Schulbezirken gefällt. Schulbezirke bekommen aber auch strenge Richtlinien vom jeweiligen Department of Education der Kolonie. Der auf lokaler Ebene von der Bevölkerung gewählte Bildungsrat (Board of Education) legt innerhalb des Bezirks gewisse Bildungsrichtlinien und Schulsteuern fest, setzt Verwaltungs- und Lehrpersonal ein, richtet Schulen ein und unterhält sie mit staatlichen Geldern des Department of Education und auch von den oben genannten Quellen. Eigene Kurse werden so beschlossen und regionsspezifisch angeboten, beispielsweise haben Schulen in ländlichen Gebieten viele landwirtschaftliche Kurse im Angebot.
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 +Die Zulassung von Lehrern (Certification) ist hingegen eine Angelegenheit der Kolonie.
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 +Finanziert werden die Schulen aus den Steuern, die im Schulbezirk sowie in der Kolonie als eine Art Grundsteuer erhoben werden (School Tax). Zusätzliche Zuschüsse erhalten sie aus den Steuereinkünften des Kolonie. Viele Schulen werben darüber hinaus in eigener Initiative private Drittmittel (Fundraising) ein. Fundraising bietet z. B. die Möglichkeit, einer ganzen Klasse oder sogar einem ganzen Jahrgang für 1–2 Wochen eine besondere Klassenfahrt zu finanzieren. Die finanzielle Ausstattung der Schulen ist also etwas stärker vom Steueraufkommen des jeweiligen Schulbezirks abhängig.
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 +====== 2 Schulen ======
 +Die Grundstufe des kolonialen Schulsystems bildet die Elementary School. Was darauf folgt, ist von Schuldistrikt zu Schuldistrikt unterschiedlich.
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 +===== 2.1 Elementary School =====
 +Die Kinder werden gewöhnlich mit sechs Jahren in den sogenannten Kindergarten eingeschult. Davor haben die Kinder oftmals bereits ein privates oder öffentliches Betreuungsprogramm besucht (Day Care, Nursery School, Pre-school).
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 +Die Elementary Schools, die auch als Grade Schools bezeichnet werden, umfassen die Klassenstufen vom Kindergarten bis zur vierten, fünften oder sechsten Klasse (je nach Schulbezirk). In Schulbezirken, in denen keine Middle Schools und Junior High Schools vorhanden sind, reichen sie auch bis zur achten Klasse.
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 +Der Klassenlehrer, der über jeden Schüler eine individuelle Akte führt, wird − besonders in finanziell gut ausgestatteten Schulbezirken − oft von einem Assistenten (Teacher Assistant) unterstützt. In integrativen Klassen, in denen auch behinderte Kinder unterrichtet werden, können sogar noch mehr Fachkräfte und Assistenten eingesetzt werden. Daneben werden in allen Klassenstufen Fachlehrkräfte für Sport, Kunst- und Musikerziehung – in den höheren Klassenstufen manchmal auch für Naturwissenschaften – eingesetzt. Diese Fachlehrer verfügen meist über eigene Unterrichtsräume.
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 +Der Schultag der Grundschüler hat unabhängig vom Alter der Kinder etwa 6 Stunden und schließt häufig ein kostenpflichtiges Mittagessen in der Schulkantine ein. Der Schultag, der mit dem feierlichen Treuegelöbnis beginnt, ist straff organisiert und wird nur durch eine Pause am Mittag unterbrochen, die von den Kindern – außer an kalten oder regnerischen Tagen – auf dem Schulspielplatz verbracht wird; in manchen Schuldistrikten sind auch zwei Pausen üblich. In der Kindergartenstufe und an vielen Schulen auch in der ersten Klasse wird der Unterricht jedoch auch durch freie Spielzeiten im Unterrichtsraum („Centers“) unterbrochen. Etwa von der dritten Klasse an erhalten die Schüler an vielen Schulen auch Zeit zum freien Arbeiten (Study Hall), in der Hausaufgaben erledigt oder Bücher aus der Schulbibliothek gelesen werden können. Obwohl der Schultag kaum vor 15 Uhr endet, werden bereits von der ersten oder zweiten Klasse an jeden Tag Hausaufgaben erteilt.
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 +Die Lehrziele kolonialer Elementary Schools liegen vor allem in der Alphabetisierung, die bereits in der Kindergartenstufe (also mit fünf Jahren) beginnt. Die Klassenräume verfügen meist über eigene Büchersammlungen, und darüber hinaus besuchen die Klassen regelmäßig die Schulbibliothek, in der die Kinder von einer Fachlehrkraft betreut werden. 
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 +=====2.2 Junior High und Middle School=====
 +Das traditionelle Bindeglied zwischen Elementary School und High School ist die Junior High School, eine Schule, deren Fachabteilungen – wie an der High School – mehr oder weniger unabhängig voneinander arbeiten.  In zunehmendem Umfang treten an die Stelle der Junior High Schools heute Middle Schools. Der Hauptunterschied zur Junior High School besteht darin, dass die Fachlehrer der Middle School eng zusammenarbeiten und sogar interdisziplinäre Einheiten bilden. Junior High Schools und Middle Schools umfassen meist die Klassenstufen 6–8, gelegentlich darüber hinaus auch die Klassenstufe 5 oder 9.
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 +===== 2.3 High School =====
 +Die High School ist eine Einheitsschule für die sekundäre Ausbildung. Sie deckt die Klassenstufen 9 bis 12 ab und wird mit dem High School Diploma abgeschlossen. Die High School ist eine Schule mit Kurssystem, also ohne Klassenverbände.
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 +===== 3 Besonderheiten =====
 +Diese Besonderheiten betreffen alle Schulformen.
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 +====3.1 Schulbus====
 +Die Mehrzahl der Kinder benutzt den Schulbus. Das kurz vor dem [[Ersten Cylonenkrieg | Erster Cylonenkrieg]] eingeführte Crosstown School Busing, bei dem Kinder mit dem Schulbus in andere Stadtteile gebracht wurden, um eine Isolierung von Immigrantenkindern  zu vermeiden, wurde nach und nach wieder abgeschafft und durch andere Maßnahmen ersetzt. Die Wahl der Schule ist heute frei, auch innerhalb des staatlichen Schulsystems.
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 +==== 3.2 Hochbegabtenförderung ====
 +In Schulbezirken, die über hohe Steuereinnahmen verfügen, bestehen oftmals spezielle Hochbegabtenförderungsprogramme (Educational Enrichment). Am Ende des ersten Schuljahres werden Kinder, die dafür in Frage kommen, auf Empfehlung des Klassenlehrers und Wunsch der Eltern einem Schulpsychologen vorgestellt, der mit dem Kind einen Intelligenztest durchführt. Kinder, die sich für das Programm qualifiziert haben, werden stundenweise aus dem Klassenverband herausgenommen und erhalten in Kleingruppen bei einem Fachlehrer Projektunterricht. Darüber hinaus können sie auch innerhalb des normalen Unterrichts im Klassenverband Sonderübungen erhalten, die ihrer Begabung entsprechen; dies betrifft besonders den Mathematik- und Sprachunterricht. Von der Middle School an werden hochbegabte Kinder in so genannten Honors-Kursen gefördert, die speziell für Schüler mit weit überdurchschnittlichen Noten eingerichtet sind. An der High School können Honors-Schüler sogar bereits Punkte sammeln, die es ihnen später am College ermöglichen, bestimmte Grundlagenkurse zu überspringen. An vielen High Schools können begabte Schüler statt eines gewöhnlichen High School Diploma auch das anspruchsvollere International Baccalaureate erwerben.
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 +==== 3.3 Schülerwettbewerbe ====
 +Charakteristisch für das Bildungswesen der Zwölf Kolonien ist eine ausgeprägte, über den eigentlichen Unterricht hinausgehende Breitenförderung sowohl naturwissenschaftlicher als auch künstlerischer Begabungen. Von der Kindergartenstufe an können Schüler an Science Fairs, Kunstwettbewerben und ähnlichem teilnehmen. Viele Schulen – von der Grundschule an – besitzen eigene Chöre, Instrumentalensembles und Orchester.
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 +====3.4 Versetzung====
 +Versetzung (Graduation) von einer Klassenstufe (bzw. Schulstufe) zur nächsten erfolgt, wenn das Programm erfolgreich absolviert wurde, an den meisten Schulen ohne weitere Prüfung. Der "No Child Left Behind Act" sieht für öffentliche Schulen allerdings regelmäßige Tests des Lernerfolgs vor. Schüler, die das Schuljahr nicht erfolgreich absolvieren konnten, erhalten in der Sommerzeit spezielle Nachschulungskurse (summer school). Alle Schüler müssen eine Hochschulaufnahmeprüfung bestehen, wenn sie eine Universität besuchen wollen, und in vielen Fällen werden zusätzlich zur Hochschulaufnahmeprüfung einige Advanced-Placement-Prüfungen  belegt. Die Vorbereitungen auf solche Advanced-Placement-Tests sind Leistungskurse (AP courses genannt).
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 +==== 3.5 Eltern-Lehrer-Organisationen ====
 +An allen Schulen bestehen Parent Teacher Organizations oder Parent Teacher Associations (Eltern-Lehrer-Organisationen, -Vereine), in denen Lehrer und Erziehungsberechtigte ihre Interessen koordinieren. Die PTO bzw. PTA, arbeitet eng mit der Schulleitung zusammen und organisiert u. a. Fundraisers zur Finanzierung zusätzlicher Unterrichtsmittel.
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 +====== 4. Hochschulwesen ======
 +Es gibt staatliche und private Bildungseinrichtungen. In den Zwölf Kolonien sind die Hochschulmodelle, Gradbezeichnungen und Studiendauern nicht einheitlich geregelt und variieren stark zwischen den einzelnen Kolonien und teils sogar den Hochschulen desselben Planetens. Da sehr große Qualitätsunterschiede in der Lehre bestehen, gilt in der Praxis als ein durchgängiges Bewertungs-System das Hochschulranking. Im Wesentlichen gilt die Bedeutung von Abschlüssen an Universitäten als höherwertig als jene an Colleges. Es kommt deshalb, zum Beispiel zwischen den Hochschulen, bezüglich der Möglichkeit für ein Anschlussstudium, aber auch beim beruflichen Ein- und späteren Aufstieg, bezüglich der Fähigkeiten von Absolventen, immer wieder zu Problemen bei der Anerkennung von Abschlüssen.
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 +Ein Großteil der Undergraduate -Absolventen verlässt das College oder die Universität. Nur eine Minderheit setzt das Studium mit einem Graduate-Programm fort.
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 +=====4.1 Berufsqualifizierende und wissenschaftliche Abschlüsse=====
 +Spätere Studenten entscheiden schon vor Beginn des Studiums, ob sie das berufsqualifizierende oder das forschungsorientierte akademische Schulmodell wählen. Wird das berufsqualifizierende College-Modell gewählt, ist in der Praxis ein späterer Umstieg zum universitären wissenschaftlichen Modell sowie der Zugang zu research-based Master- bzw. PhD-Studiengängen nur in seltenen Ausnahmefällen und unter Nachholung umfangreicher Studienleistungen möglich. Darüber hinaus hängen die späteren beruflichen Chancen sehr stark vom Hochschulranking und damit vom Ruf des gewählten Colleges bzw. der Universität ab.
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 +Als häufigste Grundformen des berufsqualifizierenden Modells, das großteils an Colleges angeboten wird, können genannt werden:
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 +  *     Associate Degree – Studiumsberechtigung + 2 Jahre
 +  *     Three-year Bachelor – Studiumsberechtigung + 3 Jahre (häufiger)
 +  *     Four-year Bachelor – Studiumsberechtigung + 4 Jahre (seltener)
 +  *     (Ein-)Fach-Master als Aufbaustudium (course-based; coursework, paper oder project anstelle einer wissenschaftlichen Thesis) – Bachelor + häufiger 1 bis seltener 2 Jahre
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 +Mit solchen College-Abschlüssen ist in der Praxis der Zugang sowohl zu Eliteuniversitäten und also auch zu research-based Master- bzw. PhD-Studiengängen verschlossen, oft schon aufgrund der einschlägigen Zulassungsbedingungen. Aus diesem Grund gibt es an zahlreichen staatlichen und privaten Bildungseinrichtungen für ein Anschlussstudium andere Angebote, zum Beispiel einen Four-year Bachelor plus einen (Ein-)Fach-Master in einer Gesamtstudienzeit von 5 Jahren, oder einen Three-year Bachelor plus einen (Ein-)Fach-Master in sogar nur viereinhalb Jahren zu erwerben, wenn schon vor Erreichen des Bachelors Veranstaltungen für diese Master-Variante belegt wurden. Der Großteil der Studenten ergreift aber direkt nach einem berufsqualifizierenden College-Undergraduate-Studiengang einen Beruf.
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 +Häufigste Grundformen des wissenschaftlichen Modells, das großteils an Universitäten, selten und teilweise auch an Top-ranked Elite-Colleges, angeboten wird:
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 +  * Bachelor Honours (wissenschaftliches Diplomstudium mit Bachelor Thesis) – Studiumsberechtigung + häufiger 4 bis seltener 5 Jahre
 +  *     research-based Master (Thesis) – Bachelor Honours + 2 bis 3 Jahre
 +  *     Doctoral Degree/PhD – Bachelour Honours (seltener) oder research-based Master (häufiger), + 3 bis 4 Jahre
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 +In aller Regel wird – im Gegensatz zu berufsqualifizierenden Bachelor-Varianten - mit dem universitären Bachelor Honours eine wissenschaftliche Qualifikation erworben und damit der Zugang für ein research-based Graduate-Anschlussstudium oder generell für ein Postgraduate-Studium an Eliteuniversitäten eröffnet. Wer das wissenschaftliche Modell wählt, hat in der Praxis später die reale akademische Aufstiegschance zum staatlich anerkannten Universitätsprofessor.
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 +=====4.2 Sondermodelle =====
 +Neben den üblichen Bachelor-, Master und PhD-Studiengängen existieren auch noch Sonderformen, wie die häufiger drei bis seltener vierjährigen doctor-Studiengänge an sogenannten professional schools für beispielsweise Rechtswissenschaften, Medizin und Theologie. Zugangsvoraussetzung für diese Studiengänge ist in der Regel mindestens ein Four-year Bachelor, an Spitzeninstitutionen ein Bachelor Honours. Zudem sind nach einem Rechtswissenschafts-doctor jeweils einjährige Fachspezialisierungen möglich, die mit einem Master of Laws abschließen. 
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 +=====4.3 Colleges und Universitäten=====
 +Der Erwerb des High School Diploma in Verbindung mit einigen Aufnahmeprüfungen (Advanced Placement, ACT, SAT I, SAT II) sowie Empfehlungsschreiben von Lehrern und einem entsprechenden Stand im Jahrgang (z. B. oberste 10 % – dem numerus-clausus-System ähnlich) berechtigt zum Besuch einer tertiären Bildungseinrichtung , die allgemein unter der Bezeichnung College zusammengefasst werden, aber auch Universitäten sein können. Über verschiedene Stufen können die Studenten dabei bis zur Promotion gelangen, in den meisten Fällen wird die Undergraduate-Ausbildung jedoch mit einem berufsqualifizierenden Grundabschluss (z. B. Bachelor) oder mit einem wissenschaftlichen Abschluss (z. B. Bachelor Honours) vollendet. Beim vier- bis seltener fünfjährigen Bachelor Honours wird auch eine wissenschaftliche Diplomarbeit (Bachelor Thesis) angefertigt und öffentlich verteidigt. Der Bachelor Honours wird z. B. mit B.A. hons. abgekürzt. Für besonders gute Leistungen (einfacher Bachelor oder Bachelor Honours) werden Bezeichnungen wie summa cum laude, magna cum laude, cum laude und with distinction verliehen.
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 +Es gibt folgende Collegetypen, wobei eine Hochschule auch mehrere davon vereinigen kann:
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 +  *     Undergraduate Schools, z. B. drei- oder vierjährige Colleges, Community Colleges, Junior Colleges, Vocational Institutes, Technical Institutes (Abschluss: Associate Degree, Bachelor u. a.)
 +  *     Graduate Schools (Abschlüsse: den deutschen Forschungsgraden gleichwertigen Master’s Degrees und Philosophiae Doctors, Ph. D. genannt)
 +  *     Professional Schools (Abschluss: Professional Degree)
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 +===== 4.4 Unterscheidung von College und Universität =====
 +Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet College vor allem die ersten zwei, drei oder vier Jahre des Hochschulstudiums (Undergraduate Period); nur die Minderheit der Studenten  absolviert ein Undergraduate-Studium an einer Universität. Die Bezeichnung University ist solchen Hochschulen vorbehalten, die nachweislich auf Forschung ausgerichtet sind und auch eine Ausbildung und Forschungsmöglichkeiten jenseits des Grundstudiums anbieten.
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 +Die Entscheidungsmöglichkeit einer Bildungseinrichtung, sich den Namen College oder University zu geben, ist in jedem Fall von der jeweiligen Kolonie und der Akkreditierungsagentur gesetzlich geregelt und abhängig. Der Begriff „Universität“ suggeriert ein höheres Niveau von Bildung und ist damit prestigeträchtiger, aber tatsächlich gibt es in den Zwölf Kolonien auch einige Top-ranked Elite-Colleges, an denen hochkarätige Forschung betrieben wird und deren Absolventen dem hohen Prestige ihres Colleges bessere berufliche Startchancen verdanken als die Absolventen einer der zahlreichen Universitäten, die sich im Hochschulranking an den untersten Plätzen finden.
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 +===== 4.5 Studiengebühren =====
 +An  Hochschulen werden grundsätzlich Studiengebühren erhoben. Vor allem an privaten Universitäten und Colleges können diese Gebühren sehr hoch sein. Die Höhe der Studiengebühren hängt auch von der Spezialisierung des Colleges oder der Universität ab. So werden z. B. an Fachschulen für Zahnmedizin erheblich höhere Gebühren erhoben als an Kunst- oder Musikhochschulen.
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 +Die hohen Studiengebühren (ab 2000 Cubit, an Eliteuniversitäten bis 45.000 Cubit und mehr, im Jahr) werden häufig als überzogen wahrgenommen, tatsächlich zahlt nur ein sehr kleiner Teil der Studenten die Gebühren vollständig selbst, die meisten von ihnen beziehen umfassende finanzielle Unterstützung, die sich in aller Regel nach der individuellen finanziellen Situation der Familie richtet.
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 +Viele  Familien legen bereits bei der Geburt eines Kindes ein Ausbildungskonto (College Plan) an. Soziale Härten werden in vielen Fällen jedoch durch ein umfangreiches Netz von Stipendien (Grants, Tuition Waivers) und festverzinsten Darlehen abgefangen. Es gibt in manchen Fällen eine staatliche Ausbildungsförderung (Federal Student Aid), sodass manche Studenten eine teure Ausbildung ausschließlich auf Kosten des Staates unternehmen können. Staatliche Zuschüsse (Grants) müssen nie zurückgezahlt werden.
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 +Nicht nur sozial benachteiligte Studenten haben eine Chance auf ein Stipendium. Besonders gute Studenten können auf ein akademisches Stipendium hoffen, besonders sportliche auf ein Sportstipendium. Dessen Empfänger treten dann in ihrer Sportart für die jeweilige Universitätsmannschaft an. Für die Universitäten ist eine gute Sportmannschaft wichtig, um ihren Bekanntheitsgrad zu fördern und damit an Prestige zu gewinnen.  Eine gute Gelegenheit, ein solches Stipendium zu ergattern, bieten so genannte Sportcamps.
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 +Alle öffentlichen Universitäten werden staatlich unterstützt. Die Tuition beträgt etwa 20–30 % der Gesamtkosten der Ausbildung. Den Rest trägt die Kolonie.
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 +Einen großen Teil der Kosten können die Universitäten auch über Spenden von Ehemaligen decken. Es ist üblich, dass die so genannten Alumni aus Verbundenheit zu ihren ehemaligen Universitäten noch Jahrzehnte später große Beiträge spenden.
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 +Es besteht auch die Möglichkeit, sich im Rahmen des Reserve Officer Training Corps zum Reserveoffizier ausbilden zu lassen. In diesem Fall übernimmt das Militär üblicherweise einen großen Teil der Ausbildungskosten.
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 +=====4.6 Undergraduate Schools=====
 +Unter Undergraduate Schools versteht man diejenigen Hochschulen, die unmittelbar nach Abschluss der High School besucht werden können. Es können aber von den Bewerbern, je nachdem, ob ein übliches College, eine Universität oder eine Spitzeninstitution gewählt wurde, neben dem High School Diploma bestimmte Mindestnoten, gute Empfehlungsschreiben, Exemplare schriftlicher Arbeit, und manchmal sogar auch Aufnahmegespräche verlangt werden. Auch Tests sind mancherorts üblich.
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 +Jedoch ist es an Colleges eher die Ausnahme, dass ein echtes Auswahlverfahren stattfindet, da die Colleges zumeist über weniger qualifizierte Bewerber verfügen. Nur geschätzte 20 % der Colleges können unter den qualifizierten Bewerbern auswählen. Das hat u. a. zur Folge, dass eine Förderung sozialer Minderheiten über eine Bevorzugung oder Quotierung bei der Zulassung nur schwer möglich ist.
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 +Zu unterscheiden sind häufiger zweijährige, dreijährige und vierjährige Schulen, seltener auch bis fünfjährige (Bachelor Honours).
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 +Die größte Gruppe unter den zweijährigen Undergraduate Schools bilden die in den meisten Städten vorhandenen Community Colleges, die staatlich gefördert werden und darum nur vergleichsweise geringe Studiengebühren erheben. Community Colleges bieten meist berufsbildende Programme und Abschlüsse wie ein Certificate, ein Diploma oder ein Associate Degree, wobei Associate-Programme als Vorstufe zum Besuch eines dreijährigen oder vierjährigen Colleges konzipiert sind. Studenten können deshalb nach dem Abschluss eines zweijährigen Programms als Quereinsteiger auf eine dreijährige oder vierjährige Schule wechseln, die sie auch von Anfang an hätten besuchen können, jedoch bei deutlich höheren Studiengebühren und – wegen der meist größeren Entfernung zum Heimatort – auch Lebenshaltungskosten.
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 +Anders als später an den Graduate Schools wird von den Undergraduate-Studenten eines Four-year Bachelor erwartet, dass sie, um ihren geistigen Horizont zu erweitern, unabhängig von ihrem Berufswunsch zunächst Fächer verschiedener Disziplinen studieren. So müssen Studenten sich erst nach einem Jahr für ein Hauptfach (Major) entscheiden. Von den üblicherweise drei- und vierjährigen berufsqualifizierenden Bachelor-Varianten ist der seltenere universitäre Bachelor Honours zu unterscheiden, der mit einer wissenschaftlichen Diplomarbeit (Bachelor-Thesis) abschießt, und dessen Studiendauer vier bis fünf Jahre betragen kann. Der Bachelor Honours ist in aller Regel Zulassungsvoraussetzung für ein Anschlussstudium an Spitzeninstitutionen. Im Gegensatz zum einfachen Bachelor berechtigt in bestimmte Fällen der Bachelour Honours auch direkt zum PhD-Studium.
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 +Drei- und vierjährige Undergraduate Schools werden als Bachelor abgeschlossen. Eine Abschlussprüfung (exit examination) gibt es an den zweijährigen Colleges im Gegensatz zu den drei- oder vierjährigen Schulen nicht, die Absolventen müssen jedoch einen umfangreichen Katalog von Wahl- und Pflichtkursen absolviert haben und eine bestimmte Mindestdurchschnittsnote erreichen. 
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 +Im ersten Jahr werden die Studierenden mancherorts freshmen (inzwischen manchmal politisch korrekt first year students) genannt, im zweiten Jahr sophomores, im dritten juniors und im vierten seniors.
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 +Das akademische Jahr gliedert sich je nach College bzw. Universität in Semester, Trimester oder Quartale.
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 +=====4.7 Professional Schools =====
 +Professional Schools sind Spezialhochschulen und -Fakultäten, die in den Bereichen Recht, Medizin, Theologie, Zahnmedizin, Tiermedizin und Business/Management verschiedene Abschlüsse (z. B. Associate, Bachelor, Master, doctor) anbieten. Zulassungsvoraussetzung ist in der Regel ein vierjähriger Bachelor oder ein Bachelor Honours. Die Studiendauer kann nur ein Jahr (z. B. Master of Law) oder bis zu vier Jahre betragen (z. B. Medizin).
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 +=====4.8 Graduate Schools=====
 +Graduate Schools bieten Studienmöglichkeiten für Studenten, die ihr Bachelor’s Degree bereits erreicht haben. Weitere Eingangsvoraussetzungen sind, je nachdem, welches Hochschulranking die Bildungseinrichtung hat, der Abschluss einer bestimmten Bachelor-Variante, ein guter Notendurchschnitt, Empfehlungen der bisherigen Professoren und oft auch Aufnahmetests.
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 +Graduate Studies umfassen, wie Undergraduate Studies, in der Regel zwei Schulmodelle: das berufsqualifizierende, z. B. Master (course-based, Non-Thesis), und das wissenschaftliche, z. B. Master (research-based Thesis); sowie zwei Ausbildungsstufen: Die erste Stufe führt nach einem ein- bis zweijährigen Studium zum Master’s Degree. Die zweite Stufe führt nach einem auf den Master’s Degree aufbauenden drei- bis vierjährigen Studium zum PhD/Doktorat. Beide Stufen beinhalten ein umfangreiches Programm an Wahl- und Pflichtkursen. Die Kurse, die zur Anfertigung der Master-Thesis eines Top-ranked-Elitestudienganges und der üblichen PhD-Dissertation führen, sind forschungsintensiv und bereiten die Studenten darauf vor, im Berufsleben als universitäre Lehrkräfte und vor allem Forscher zu arbeiten, die eine Reihe von Kursen unterrichten und konzipieren können. Die Anfertigung der schriftlichen wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Master-Thesis, Dissertation) dauert zwei bis drei Jahre und darf erst nach erfolgreichem Bestehen einer ausführlichen Prüfung (candidacy examination), die das Allgemeinwissen im Hauptfach sowie den Schwerpunkt des Promovierenden testet, angefangen werden. Die Anfertigung der Top-ranked Master-Thesis und der PhD-Dissertation wird ständig von einer Kommission beobachtet. Dies schließt Plagiat in den meisten Fällen aus. Zusätzlich stehen die Studenten in der Regel unter einem hohen Leistungsdruck. 
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 +Master-Studiengänge können course-based oder research-based ausgerichtet sein. Viele Master beinhalten keine wissenschaftliche Thesis, sondern lediglich eine coursework, ein paper oder ein project. Ein Master’s Degree kann sogar schon nach einem ein- oder zweijährigen Studiengang und allein auf Grundlage von Veranstaltungen vergeben werden. Wird der Master-Studiengang als Forschungsstudium (research-based Thesis) und an einer  Eliteuniversität  absolviert, und der Master’s Degree setzt – neben der Absolvierung des Studienprogramms und einer bestimmten Durchschnittsnote – schriftliche Prüfungen, eine umfassende wissenschaftliche Master Thesis und eine mündliche Verteidigung dieser Arbeit voraus.
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 +Direkt zum Doktorat (ohne die Zwischenstufe des Master’s Degree) führen die Studiengänge einiger Graduate Professional Schools, v. a. an den spezialisierten Hochschulen für Recht und für Medizin. Diese Abschlüsse sind sogenannte Berufsdoktorate (First Professional Degrees).
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 +======5. Koloniale Eigenheiten =======
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 +==== 5.1 Aerilon ====
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 +==== 5.2 Aquarion ====
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 +====5.3 Canceron ====
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 +====5.4 Caprica ====
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 +====5.5 Gemenon ====
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 +====5.6 Leonis ====
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 +====5.7 Libran ====
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 +====5.8 Picon ====
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 +====5.9 Sagittaron ====
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 +====5.10 Scorpia ====
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 +====5.11 Tauron ====
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 +====5.12 Virgon   ====
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